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Mocca Kaffee: Ein Hauch von Orient

Sobald der samtig-weiche Kaffeesatz die Lippen berührt, ist der Mokkagenuss beendet. Durch den allerfeinsten Mahlgrad beim Mocca Kaffee empfinden Genießer den Kaffeesatz jedoch nicht als störend. Die Zubereitung dieses starken Kaffees erfolgt ohne Filter und ohne komplizierte Geräte und gilt als die ursprünglichste. Wie ein perfekter türkischer Kaffee gelingt, verraten wir euch hier.

Mocca Kaffee in einer Tasse

Zutaten und Zubehör für Mocca Kaffee:

  • Kaffeepulver (extrafein gemahlen)
  • Zucker
  • Gewürze bei Bedarf zum Verfeinern (zum Beispiel Kardamom, Zimt, Muskat oder Nelken)
  • Wasser
  • ein schmaler (Mocca-)Topf

In fünf Schritten zum Mocca Kaffee

  1. Moccapulver, Zucker und Wasser in einen Topf geben. Bei Bedarf Gewürze (zum Beispiel Kardamom) hinzufügen.
  2. Die Mischung langsam aufkochen lassen.
  3. Mocca kurz vor dem Überlaufen vom Herd nehmen.
  4. Für mehr Geschmeidigkeit den Kaffee nochmals zum Kochen bringen.
  5. Topf schwenken und den Mocca dabei in Moccatässchen füllen.


Ein Mocca ist der Inbegriff der orientalischen Gastfreundschaft. Ob beim Besuch der Freundin, beim Plausch im Straßencafé oder nach dem üppigen Familienessen: Der traditionelle Kaffee gehört einfach mit dazu. Zugegeben: Der Kaffeesatz in der Tasse ist für filterverwöhnte Gaumen etwas gewöhnungsbedürftig. Aber geschmacklich ist diese Art der Kaffeezubereitung ein echtes Erlebnis. Die verschiedenen Gewürze bieten eine ungewöhnliche Vielfalt und Bereicherung. Wir haben die Familienrezepte aus Türkei, Griechenland und Co. zusammengetragen und verraten euch das Geheimnis für richtig guten Mocca.

Wer einen Mocca zubereiten möchte, benötigt einen schmalen Mokkatopf. Dieser Topf mit einem langen Stiel, einem Ausguss und Deckel heißt in der Türkei „Cezve“ und in Griechenland „Ibrik“. Für den authentischen Genuss gehört ein Mokkatopf natürlich dazu, für die ersten Mocca-Zubereitungsversuche ist ein schmaler Topf aber zunächst völlig ausreichend.

Schon gewusst?

  • Seit 2013 gehört die Zubereitung von Mocca und die damit verbundene Kaffeekultur zum immateriellen UNESCO-Weltkulturerbe.
  • In Österreich wird ein schwarzer Kaffee ohne Zucker und Milch als Mokka bezeichnet.
  • Der Name des Moccas geht auf die jemenitische Hafenstadt Al-Muchá zurück. Von hier wurde der Kaffee über Jahrhunderte in die ganze Welt verschifft.

Pro Person benötigt ihr je nach Geschmack und Stärkegrad etwa je einen Teelöffel Mocca-Mehl und Zucker. Zum Verfeinern mischt ihr Gewürze, wie Kardamom oder Zimt. Diese Mischung wird mit kaltem Wasser aufgegossen. Die optimale Wassermenge entspricht dabei einer gefüllten Moccatasse pro Person. Unter Rühren erhitzt ihr das Gemisch langsam auf dem Herd. Sobald es überzulaufen droht, nehmt ihr es von der Hitze und lasst den Kaffee absinken. Für ein intensiveres Geschmackserlebnis und eine etwas dickflüssigere Konsistenz wird ein türkischer Kaffee noch ein zweites oder sogar drittes Mal aufgekocht.

Damit sich in jeder Tasse etwas von dem entstandenen Schaum befindet, gießt ihr den konzentrierten braunen Trank inklusive Kaffeesatz unter leichtem Schwenken in die Tässchen. Wartet dann ein paar Sekunden, bevor ihr den Mocca genießt, damit der Kaffeesatz absinken kann.

Türkischer Kaffee wird getrunken, bis ihr mit euren Lippen auf den Satz stoßt.
Die Zubereitung eines Moccas unterscheidet sich in Nuancen von Land zu Land. Während die Menschen in Ägypten Zimtstangen und zerstoßenen Kardamom mitkochen, gehört der Mocca in Äthiopien zur traditionellen Kaffeezeremonie. In den meisten Ländern werden helle Kaffeeröstungen verwendet. Im Libanon setzen die Menschen dagegen auf besonders dunkel geröstete Bohnen.

Das ist das richtige Kaffeepulver für authentischen Mocca

Kaffeestrauch
Echter Mocca besteht ausschließlich aus Kaffeebohnen aus dem Jemen oder aus Äthiopien. Dort wachsen die Kaffeesträucher in Höhenlagen von 2.000 bis 2.500 Metern. © stock.adobe.com / #311641138 / Gilberto Velarde

„Fein ist noch nicht fein genug“ könnte hier die Devise lauten. Der Mahlgrad von Espresso ist für Mocca definitiv noch zu grob. Mit einer herkömmlichen Kaffeemühle werdet ihr daher nicht das perfekte Ergebnis erzielen. Im Orient wird türkischer Kaffee mit traditionellen Mokkamühlen gemahlen. Diese erinnern in ihrem Aussehen an schmale Pfeffermühlen. Sie sind auch bei uns im Handel erhältlich. Wer nicht selbst mahlen möchte, erhält Mokkamehl auch bei gut sortierten Kaffeefachhändlern sowie in türkischen oder griechischen Lebensmittelgeschäften. Teilweise ist dieses Mocca-Mehl bereits mit Kardamom oder anderen Gewürzen verfeinert.

Darin unterscheidet sich Mocca von Espresso

Für den Laien fallen Mocca beziehungsweise türkischer Kaffee und Espresso unter den Oberbegriff Kaffee. Damit hört es für den Kaffeeexperten mit den Gemeinsamkeiten aber auch schon auf. Neben dem deutlich feineren Mahlgrad unterscheidet sich ein türkischer Kaffee noch in vielen weiteren Aspekten von Espresso. Werden die Bohnen beim Espresso kräftig geröstet, legt auch hier der Mocca noch eine Schippe drauf: Seine Röstung ist besonders kräftig, der Koffeingehalt dadurch auch höher. Espresso enthält in der Regel mehrere Arabica-Sorten. Echter Mocca besteht dagegen ausschließlich aus Kaffeebohnen aus dem Jemen oder aus Äthiopien. Hier ist auch der Ursprung dieses besonderen Kaffees zu finden, dessen Genuss heute noch in vielen Teilen im Nahen Osten sowie Afrikas wie selbstverständlich zum Alltag gehört.